Das Corona-bedingte Absatzminus deutscher Brauereien trifft vor allem die kleinen bis mittleren „Um den Schornstein-Brauereien“, die naturgemäß einen hohen Fassbieranteil besitzen…Schade, denn es trifft die Falschen anstelle der Flaschen.
Die vom Brauererbund fabulierte historische Dramatik ist bei den „Flaschen des Industrie-Gewerbes“ weniger spektakulär oder dramatisch als bei Craft-Brewern und regional orientierten "Feuerwehr- und Volksfest-Brauereien", welche im Regelfall "Feste-, Biergarten-, Gastronomie- und Showroom-Orientiert" als Erlebnisbrauer und Handwerker aufgestellt sind. Reinheitsgebot hin oder her, es trifft die "Kreativ-Regionalen" dieser und anderer Branchen. Das industriell organisierte "Beamtenstadl der Brauerzunft" kann sich ganz entspannt zurücklehnen...
Die großen industriellen Gruppen-Brauer werden sich perspektivisch freuen, denn viele kleinste, kleine und mittlere Braustätten werden diese Zäsur nicht überleben oder sich in, dann voraussichtlich fremdbestimmte, Partnerschaften und Übernahmen mit den Marktführern begeben. Einzig um zu überleben. Doch auch dieser Wunsch scheint fraglich, denn „Abwarten“ ist für die „großen Brauer“ sicher die beste Alternative.
5 Prozent Minus im Markt, bedeutet im Klartext: Profitieren werden die Konzerne, 100-prozentige Verlierer die Gründerszene und junge gastro- und erlebnisorientierte Kleinbrauereien. "Kapital schlägt Arbeit" gilt eben überall.
Die zur Schau gestellte Betroffenheit mancher Verbands- und Unternehmensvertreter wird sicher im Keller mit einem lachenden Doppelbock gefeiert. Manche Probleme erledigen sich fast ohne eigenes Zutun.
Denn eine Frage ist nicht beantwortet: Wo geht die föderalorientierungslose deutsche-Sommermärchen-Reise im zwangsbeurlaubten „Erlebnisgastrobereich“ hin?
Ein „Impfangebot“ für Alle bis „Ende des Sommers“?? Was soll das konkret und verbindlich bedeuten? Jeder "Impfwillige" soll bis 30. September 2021 eine „Einladung“ zur Impfung erhalten. Das bedeutet nix! Gar nichts! Unverbindlichkeit als Kernaussage!
Lassen wir doch einfach mal unser „Bierbauch“-Gefühl vorhersagen was das bedeutet: Die „20-60 Jährigen“, gesunden und nicht privilegierten Normalos werden voraussichtlich am letzten Septemberwochenende tatsächlich ein „Anschreiben“ erhalten…
„Hiermit laden wir Sie zu Ihrem ganz persönlichen Impftermin Mitte 2022 ein“ Aktuell sind Sie für eine Impfung mit Sputnik-V oder ChinoXYZ am 25.07.2022 um 10:15 Uhr vorgesehen. Wir haben Wort gehalten, halten Sie sich bereit, halten Sie durch, nehmen Sie den Termin bitte war, wir haben uns so sehr beeilt, schneller ging´s nun wirklich nicht...“
Hurra, Versprechen gehalten! Jeder bekommt bis Ende des Sommers 2021 ein "Angebot". Von einem zeitnahen Termin hat keiner der politischen Wortakrobaten was gesagt, oder? Ja, sogar eine dezidierte Einladung, wann er an der Reihe ist wird er/sie erhalten. Sollte sich an diesem Termin noch etwas ändern dann würde er/sie informiert. Schön, oder?
Der "Erlebnisgastronomie und den Craftbrewern" ist bis dahin lange schon die Lust vergangen, die Schnapp-Atmung abgedrückt, vor allem aber die finanzielle Puste ausgegangen. Das letzte Licht im dunklen Gärkeller lange schon gelöscht. Die anvisierte Klientel, der kaufkräftige Kunde wird sich bis dahin an die Industrieplempe vollends adaptiert haben. Ob Dieser jemals wieder in einen Status "vorpandemischer Entspanntheit und gelassener Ausgelassenheit" zurückkehrt darf selbst zu Biergartenzeiten bezweifelt werden.
Ein „Zurück zum Vorher“ scheint somit mehr als fraglich.