Gibberelinsäure ist in Mälzereien immer zu finden. Bregründet wird dies mit Malzen für den Export. Doch in Wahrheit findet sich "GA-3", verniedlichend für die intern codierte Kommunikation auch als "Maria-Hilf" oder "Gibbi" und "Gibbs-ihr" bezeichtnet, auch in Mälzereibetrieben die ausschließlich "dem deutschen Reinheitsgebot" verpflichtete Inlandsware produzieren, an deutsche Brauereien ausliefern und deren Biere nicht für den Export bestimmt sind.
Die Kontrolle ergibt dann meistens, dass der Bezug von Gibberelinsäure in keinem Verhältnis zum "5-Minuten-Vorher" proklamierten Exportanteil steht. Klartext: Gibberelinsäure für 50.ooo Tonnen, aber nur 20.ooo Tonnen Export.
Bei der Durchsicht von Rechnungsunterlagen und Lieferscheinen treten dann bei Mälzereien Abweichungen betreffend der produzierten Gesamtmenge, des eventuellen Exportanteiles und der bezogenen Gibberelinsäure auf. Bei der nächsten Auditierung ist deshalb:
Lieferscheine/Rechnungen zeigen lassen. Behauptet der Malzbetrieb, er würde "überhaupt keine Gibberelinsäure" von "Gammazym" oder einem anderen Lieferanten beziehen, dann ist zu "einhundert Prozent" davon auszugehen, dass der auditierende Brauer gerade belogen wird. Tiefer graben, ist dann angesagt!
Bezugsquellen sind heute auch "Amazon" und "Ebay", denn per se ist gegen die Anwendung von Gibberelinsäure als pflanzlisches Hormon nichts einzuwenden, bei Topfpflanzen, private Gurkenzucht und Riesentomaten meine ich natürlich, nicht bei deutschem ReinheitsVerbotsBier.
Bei den (hoffentlich) obligatorischen Betriebsrundgängen während eines Mälzerei-Audits, sollte ein besonderes Augenmerk den "Laufkarten" gewidmet werden. Hier zeigt sich nicht nur ob, sondern meist auch zu welchem Zeitpunkt eine "Zuwendung von Maria-Hilf" in Anspruch genommen wurde um die schwächliche Gerste am Anfang oder Ende der Kampagne zu "unterstützen". Auch Eiweißarme, vorgeschädigte oder zu lange bzw. falsch gelagerte Ware fordert dem Mälzer eine "nicht regelkonforme" Unterstützung ab.
Laufkartenkontrolle ohne Ende und zwar Vorort im Original Labor-/Produktionsablage-Ordner (Keine Kopien, keine Scan´s, keine "unbefleckten" Originale ohne Gebrauchsspuren von mindestens 5-7 Tagen). Manche Mälzer schreiben sogar Klartext auf ihre Laufkarten. Die es nicht machen benutzen Code´s dafür.
Laufkarten anschauen und darauf achten, ob "Kreuze" wie z.B. "++" oder "Pfeile" oder immer gerne benutzt "Sternchen" oder einfach nur ein "G+++" (in diesem Fall die 3-fache Menge) oder "G5g" (inkl. Grammangabe bezogen auf die Produktionseinheit) auf der Laufkarte zu finden ist. Garantierte "Gibbi-Gaben" sind das dann. Die ganz Schlauen machen nur "einen oder zwei farbige Punkte" auf die Laufkarte oder markieren die Produktionsnummer mit einem "Textmarker".
Diese "Kürzel" finden sich analog auch für "Endo-Glukanase, Diastaseverbeserung und weitere Multipräparate" zur Viskositätsabsenkung und Verringerung der Beta-Glukanwerte oder DK-Optimierung...also zum Beispiel "B++", allerdings auf den "Mischzetteln" oder "Verladeanweisungen". Auch hier gilt die Regel: Nur "benutzte Originale" sind vertrauenswürdig, alles andere "Pre-Audit-Fake-News".
So, oder so Ähnlich lief es dann früher. "Alles Schnee von gestern", aus dem unerschöpflichen Mälzer-Fundus.
Geändert hat sich bis heute an solchen Strategien und Verfahrensweisen nichts!