DEUTSCHLAND. Nach wie vor betrachten die meisten Führungskräfte das Thema NACHHALTIGKEIT als einen von vielen "Image-Faktoren". Die Wertschöpfungskette und eine Steigerung des Ergebnisses sind dabei eher Sorgenbereiter als vielmehr Chancengeber. Viele Projekte haben deshalb "fast nur" die Wirkung auf den Kunden im Blick. Eine verpasste Chance zur NACHHALTIGEN Unternehmensentwicklung mit positiven Umwelt- und Sozialkomponenten ...
... Triebfeder sind in den Unternehmen nach wie vor mehrheitlich Marketingstrategien um beispielsweise die "Unternehmensgeschichte" zu modifizieren, diese zu lenken, von Altlastenb abzulenken oder sogar mit einem "tollen Spin" ganz neu zu erzählen. Da werden wie unlängst geschehen, in den Veröffentlichungen agronomisch tätiger Firmen ganz neue "Agenda-Strategien" formuliert – besser fabuliert – um die Konsumenten nachhaltig einzuseifen.
Da heisst es plötzlich nicht mehr "Wachstum", sondern "globale Versorgungsstrategie" und eine Mitbewerberübernahmen dient nicht der "Marktmacht", sondern dem "Ausbau des Gemeinwohlgedanken". Wer diese "Nachhaltigkeitspoeten" jedoch etwas genauer unter die Lupe nimmt, der erkennt sehr schnell, dass es zwar schöne Sprachbilder zuhauf gibt, aber wenig Faktisches geliefert wird.
Strategien mit Indizes, die keine all zu hohen Hürden darstellen, Planziele mit bereits längst erreichten Standardwerten und eine blumige, unpräzise Sprache finden sich zuhauf in diesen fast schon poetisch anmutenden Texten. Es gibt tatsächlich Unternehmen die ihren CSR-Nachhaltigkeitsbericht Zahlen und Fakten basiert erstellen. Diese Unternehmen lassen sich jedoch an einer Hand aufzählen.
Im Umkehrschluss bedeutet dies: Zwang. Ohne Druck und Repression, ohne tiefgreifende Konsequenzen am Erlöswert wird sich daran kaum etwas ändern. Erst wenn bestimmte positive Effekte für eine nachprüfbare und indexbasierte Nachhaltigkeitsstrategie sich (beispielsweise) direkt auf die Steuerlast eines Unternehmens oder den direkten Profit auswirken, wird es ein Umdenken geben.
Dies bedeutet: Neben einer Steuerbilanz muss es eine Klima- und Umweltbilanz, vielleicht sogar Sozialbilanzierung geben, die Unternehmen – direkt monetär – motiviert nachhaltig ihre Waren und Dienstleistungen zu produzieren, Energie zu verbrauchen, Rohstoffe zu beziehen und Ressourcen zu schonen. Seien diese nun fossil und endlich oder humaner Natur.
Auf dem Weltmarkt erfolgreich zu agieren, heisst jedoch vergleichbare Voraussetzungen für alle Marktteilnehmer zu schaffen. Dies ist weder aktuell – noch in den nächsten 50 Jahren zu erwarten. Insofern ist es durchaus nachvollziehbar, dass Vorstände und Manager mit Nachhaltigkeit im Auftritt nur nachhaltig ihr Image pflegen.